Was ist ein Pashmina?
In diesem Artikel erfahren Sie:
+ was man unter einem Pashmina versteht
+ aus welcher Wolle Pashminas bestehen
Die Bezeichnung "Pashmina" ist zum Modewort für Textilerzeugnisse der verschiedensten Art geworden. Wer heute mit offenen Augen durch deutsche Innenstädte geht oder durch das Internet surft, findet viele Schals und Tücher, die als Pashminas angepriesen werden. Wer hochwertige Ware erwartet, wird häufig enttäuscht: In vielen Fällen muss der Begriff Pashmina für zweit- oder drittklassige Erzeugnisse herhalten. Dies gibt uns Anlass, nocheinmal auf den Ursprung des Begriffs und seine eigentliche Bedeutung zurückzugehen.
Herkunft und Bedeutung des Wortes "Pashmina"
Unter "Pashmina" versteht man im allgemeinen ein dünnes Tuch, das entweder aus reinem Kaschmir oder aus Kaschmir und Seide gefertigt ist. Begrifflich geht die Bezeichnung auf den persischen Stamm "Pashm", was soviel bedeutet wie "Wolle", zurück. In Nordindien und in Nepal steht die davon abgeleitete Bezeichnung "Pashmina" für das dort bekannteste Edelhaar, die Kaschmirwolle. Pashmina heißt also nichts anderes als "Produkt aus Kaschmirwolle".
Wann und wie der Begriff von Asien aus in die Welt gelangt ist, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Zwar erfreuten sich indische und nepalesische Kaschmirwaren bereits im 19. Jahrhundert beim europäischen Adel und den aufstrebenden industriellen Familien großer Beliebtheit, und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bereits damals in Europa von "Pashmina" die Rede war. Belege hierfür bestehen freilich nicht. Populär wurde der Begriff erst Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts, als Pashminas zu einem beliebten Accessoire der Haute Couture wurden und Einzug in die europäischen und nordamerikanischen Modezeitschriften nahmen.
"Pashmina" ist ein Schal oder Tuch also nur dann, wenn es aus Kaschmir oder aus Kaschmir und Seide gefertigt ist. Was zeichnet diese Materialien aus? Die Wolle der Kaschmirziege zeichnet sich durch eine besondere Faserlänge, Feinheit und Glätte aus. Die Vorteile dieser Eigenschaften liegen auf der Hand: Eine große Faserlänge (auch Stapellänge genannt) gibt dem Garn eine höhere Festigkeit. Die Feinheit, (das heißt der geringe Durchmesser) der Haare und ihre Glätte macht die Kaschmirwolle geschmeidiger und weicher als andere Wollsorten mit vergleichbarer Faserlänge, wie zum Beispiel Schafswolle. Aber selbst Kaschmir ist nicht gleich Kaschmir. Nur mit Sorgfalt ausgewählte Sorten garantieren einen hohen Tragekomfort und eine lange Lebensdauer des Produkts. Wir lassen unsere Kaschmirware regelmäßig in einem weltweit anerkannten Labor unter dem Elektronenrastermikroskop untersuchen, um eine möglichst hohe Reinheit und Qualität des Gewebes zu gewährleisten.
Ihnen ist im Internet schon öfter ein Fabelwesen namens Pashmina-Ziege begegnet? In der Tat wird immer noch von manchem Händler das Gerücht verbreitet, Pashmina-Schals seien aus der Wolle einer besonderen Ziege, mitunter auch Chyangra-Ziege genannt, gefertigt. Diese Behauptung ist frei erfunden: Die Wolle der Chyangra-Ziege eignet sich nicht zur textilen Verarbeitung und wird sehr verständlich nicht zur Fertigung von Pashmina-Schals benutzt.